Wenn „urchig“ auf modern trifft!
Letzte Woche gönnte sich Ronny an seinem Geburtstag einen freien Tag und so hatten wir Zeit für einen kleinen Ausflug. Es war ganz schön warm und da wir lediglich einen halben Tag zur Verfügung hatten, wollten wir keine grosse Wanderung machen. So entschieden wir uns spontan mit der CabriO-Bahn auf das Stanserhorn zu fahren. Ich darf das jetzt hier fast nicht sagen, aber ich war vorher wirklich noch nie da oben. Und das, obwohl das Stanserhorn mit dem ÖV nur gerade 20 Minuten von Luzern entfernt ist!
So machten wir uns also mit dem Zug von Luzern auf nach Stans. In Stans angekommen, mussten wir kurz einen Moment suchen, denn wir konnten nicht auf Anhieb einen Wegweiser zur Talstation finden. Aber für diese Fälle gibt’s ja Google Maps – unser treuer Freund und Helfer. 😉 Schwierig ist es jedoch wirklich nicht, man muss einfach der Stansstaderstrasse Richtung Dorf folgen und dann ist die Talstation nach ca. 5 Minuten auf der linken Seite sichtbar. Die Talstation an sich ist schon einen Besuch wert! Wirklich mega herzig! Als erstes nimmt man die Standseilbahn bis zur Mittelstation Kälti und da steigt man dann auf die neue CabriO-Bahn um. Die Standseilbahn fährt alle 30 Minuten, jeweils 00 und 30 und im Sommer zu den Stosszeiten alle 10 Minuten. Da es ein gewöhnlicher Mittwochnachmittag war, hatte es kaum Leute und wir mussten keine Minute anstehen und waren nur gerade zu viert auf dem Weg nach oben.

Von der Standseilbahn zur CabriO-Bahn
Die Standseilbahn wurde 2009 restauriert und ist noch richtig „urchig“. Die Wagons sind aus Holz und haben auf den Seiten lediglich kleine Holztürchen – keine Fenster, nichts! Echt total nostalgisch. Die Fahrt von der Talstation bis zur Mittelstation Kälti mit dieser Oldtimer-Standseilbahn ist schon das erste tolle Erlebnis auf dem Weg zum Gipfel.
In der Mittelstation Kälti erfolgt dann nicht nur ein Bahnwechsel, sondern ein richtiger Sprung in der Zeit. Ist die Zahnradbahn noch richtig nostalgisch, ist bei der CabriO-Bahn nur die neuste Technik im Einsatz.
Die Gondelbahn hat mich voll und ganz begeistert. Noch nie habe ich eine Bahn erlebt, welche erstens so leise den Berg hochschleicht und zweitens so gar nicht schaukelt. Also für alle, welche es nicht mögen, wenn die Gondeln bei den Masten jeweils so schaukeln, bei dieser Bahn spürt man absolut nichts. Aber das Beste an der Gondel ist natürlich das offene Dach – eben eine CabriO-Bahn. Es ist wirklich ein tolles Erlebnis auf einer Gondel zu stehen und auf den Gipfel zu schweben. So kann man die atemberaubende Aussicht bereits bei der Hochfahrt wunderbar geniessen. Innerhalb der Gondel führt eine Wendeltreppe wieder ins Innere der Kabine, damit man während der Fahrt zwischen Dach und Kabine wechseln kann. Aber Aussteigen kann man auch gemütlich vom Dach aus, denn an der Endstation senkt sich eine Brücke herunter aufs Dach der Kabine und so kann man die Gondel direkt von oben verlassen. Wirklich durchdacht! 🙂

Übrigens früher führte die Standseilbahn in drei Etappen direkt bis aufs Stanserhorn. Ganz oben, kurz vor dem Gipfel sind die alten Schienen sogar noch sichtbar. Und auch die zweite Station von früher steht nach wie vor. Man sieht diese von der Gondel aus, es ist das wunderschöne rote Haus ca. in der Mitte der Cabrio-Bahn-Strecke.

Hier sind Gäste wirklich willkommen
Der Ausflug aufs Stanserhorn hat mich jedoch nicht nur wegen den tollen Bahnen überzeugt, sondern auch wegen dem Personal. Alle Mitarbeitenden waren durchs Band ausserordentlich freundlich und gesprächig. Nichts war aufgesetzt oder gespielt, sondern man fühlte sich wirklich willkommen und man merkte den Mitarbeitenden an, dass Sie ihre Jobs mit viel Freude ausüben.
Das nenne ich Kundenservice!
Auf der CabriO-Bahn wurden wir persönlich begrüsst (vielleicht, weil wir nur zu viert auf der Bahn waren) und der freundliche Mitarbeiter gab uns einige Tipps was wir auf dem Berg machen können und beantwortete uns auch alle weiteren Fragen zum Stanserhorn. Auch im Restaurant wurden wir unglaublich freundlich bedient und das Personal war sehr zuvorkommend. Auf der Rückfahrt wurden wir dann von einem Mitarbeitenden wieder verabschiedet und er bedankte sich für unseren Besuch. Eigentlich sollte man solche Freundlichkeit ja voraussetzen können, aber so ist es leider gar nicht. Oft ist das Personal weder motiviert noch besonders freundlich und auch nicht gross an den Gästen interessiert. Genau aus diesem Grund ist mir diese serviceorientierte Einstellung der Mitarbeitenden des Stanserhorns so sehr aufgefallen und hat für mich, den sonst schon tollen Ausflug noch viel besser gemacht! Das ist für mich wirklich ein Grund um wieder dahin zu gehen, neben der tollen Natur natürlich.
Flora vom feinsten
Oben angekommen, haben wir uns entschieden den ca. 30-minütigen-Rundwanderweg rauf zur Spitze zu machen. Der Weg ist sehr gemütlich und wunderschön. Man sieht (vor allem in dieser Jahreszeit) wunderschöne Wiesen mit einer vielfältigen Flora. Auch das Panorama auf die umliegenden Berge ist genial! Nach ca. 30 Minuten erreicht man dann die Spitze des Berges, von wo aus man das ganze Bergpanorama der Zentralschweiz geniessen kann. Kurz vor der Spitze gibt es noch eine kleine aber gut eingerichtete Grillstelle, welche förmlich dazu einlädt eine Wurst zu bräteln. Bevor man dann auf dem Rückweg wieder bei der Station der Gondelbahn und dem Drehrestaurant ankommt, trifft man noch auf ein schönes Murmeltiergehege, in welchem man die aufgeweckten Tierchen beobachten kann.

Der Ausflug aufs Stanserhorn hat mir mega gut gefallen und ich kann diesen Halbtagesausflug jedem empfehlen, welcher sich kurz ein bisschen in der Natur erholen möchte. Viel Spass!
s'Wichtigschte Dauer: 30 min Rundweg Aussicht: wunderschönes Bergpanorama Spezielles: CabriO-Bergbahn